Unsere Gemeinde…

Die Armenische Gemeinde Neuwied ist eine der 16 armenischen Gemeinden in Deutschland. Sie wurde 1981 von als Gastarbeiter aus der Türkei nach Deutschland eingereisten Armeniern, mit dem Namen „Rat der Armenischen Apostolischen Kirche in Rheinland Pfalz e.V.“, und mit dem Ziel der Bewahrung und Entfaltung der jahrtausendealten armenischen Kultur und des christlichen Glaubens, gegründet. Die Gemeinde bestand zuerst aus ca. 40-50 Familien. Im Zuge der schwierigen Lage der Armenier in der Türkei, des Bürgerkrieges im Libanon, Regimewechsel im Iran und der Wirtschaftskrise in der neu entstandenen Armenischen Republik flüchteten immer mehr Armenier ins Ausland, und später kamen viele auch als Flüchtlinge aus anderen Krisenherden des Nahen Ostens in den Bereich des Armenischen Vereins in Neuwied. Innerhalb kurzer Zeit vervielfachte sich die Anzahl der Gemeindemitglieder.

Mit der Gründung einer eigenständigen Armenischen Diözese in Deutschland 1991, schloss sich der Kirchenverein der Diözese an und änderte seinen Namen in „Armenische Gemeinde Neuwied e. V.“ Heute betreut sie rund 200 Familien in den Postleitzahlbereichen 53, 54 und 56.

Die zu Anfangszeiten nur religiösen und geselligen Charakter tragenden Gemeindeaktivitäten entfalteten sich ebenfalls im Laufe der Jahre entsprechend den Bedürfnissen der Gemeindemitglieder, vor allem der jüngeren Generation. So bietet die Gemeinde heute neben regelmäßigen Gottesdiensten auch verschiedene Veranstaltungen kulturellen Charakters, wie Autorenlesungen und Vortragsabende, sowie Familiennachmittage und Frauenkreise. Auch die Bewahrung der Traditionen und des Gedenkens der Opfer des ersten Völkermordes des 20 Jahrhunderts an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915 ist eine wichtige Aufgabe der Gemeinde. Zum Gedenken der Opfer errichtete und weihte die Gemeinde im Oktober 2014 einen Armenischen Kreuzstein in Neuwied.

Im Rahmen ihrer Mitgliedschaft bei der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Neuwied, nimmt die Gemeinde am ökumenischen Leben in Neuwied aktiv teil und beteiligt sich an verschiedenen Veranstaltungen der ACK. Auch in den Nachbarstädten ist die Gemeinde mit verschiedenen Aktionen an ökumenischen sowie interkulturellen Ereignissen beteiligt. Die Gemeinde bemüht sich um die Integration ihrer Gemeindemitglieder, ohne die eigene nationale Identität zu verlieren. Trotz vieler bestehender Schwierigkeiten des Diasporalebens gelang es ihr bisher, ihre Pflichten bestmöglich zu erfüllen.

Hl. Liturgien der Gemeinde werden jeden 3. Sonntag im Monat um 12 Uhr in der katholischen St. Bonifatiuskirche in Niederbieber zelebriert.